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24. Januar 2024 8 Minuten Lesezeit

App entwickeln lassen? So geht's.

Eine Frau plant die User Journey einer App als Skizze auf Papier.

Eine App zu entwickeln und zu veröffentlichen ist kein leichtes Unterfangen. Es gibt jede Menge Fallstricke, die zu beachten sind, angefangen noch weit vor Beginn der eigentlichen Entwicklung. Mit der korrekten Vorbereitung können Sie dafür sorgen, dass der Prozess nicht nur für Sie, sondern auch für die beauftragte Agentur schneller, sicherer und flüssiger abläuft. Auch wenn Sie selbst (so hoffen wir doch zumindest!) von Ihrer App-Idee wahrscheinlich bereits seit Wochen vollends überzeugt sind und kaum warten können, endlich loszulegen, ist es wichtig zu verstehen, dass auch der Entwickler Ihre Idee vollends verstehen muss. Es ist daher von absoluter Wichtigkeit, dass Ihre Idee bereits klare Form und Struktur angenommen hat, damit es später nicht zu teuren Missverständnissen kommen kann. Auf was Sie im Rahmen dessen bis zum Erstgespräch mit der Appentwicklungs-Agentur achten müssen, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Konzeptionelle und technische Machbarkeit

Wenn Sie eine Lösung für ein Problem entworfen haben, welche Sie in Form einer App an potentielle Nutzer bringen möchten, sollten Sie sich zunächst über zwei elementare Dinge Gedanken machen:

  1. Lässt sich das Konzept mit Richtlinien, Gesetzen usw. vereinen?
  2. Ist die technische Machbarkeit gegeben?

Zwar erörtern Sie beide dieser Fragen, insbesondere die zweite, in aller Regel im Erstgespräch mit dem Entwickler. Nichtsdestotrotz sollten Sie sich bereits vor diesem Gedanken über sie machen.

Sowohl der App Store als auch der Google Play Store verfügen über eine lange Liste an Richtlinien, welche Apps erfüllen müssen, um in den beiden Stores vertrieben werden zu dürfen. Leider fallen einige Ideen und Konzepte daher bereits vor Beginn der Entwicklung durch das Raster. Als erster Anhaltspunkt sollten hier die App Store Review Guidelines von Apple dienen. Erfahrungsgemäß ist Apple bei der Prüfung neuer Apps sehr viel strikter als Google, weshalb in der Regel davon ausgegangen werden kann, dass eine App, die für den App Store zugelassen wird, auch für den Google Play Store zugelassen wird. Es lohnt sich also, die App Store Review Guidelines vor der weiteren Planung einmal selbst zu studieren um so ggf. bereits mögliche Probleme mit dem erarbeiteten Konzept ausfindig zu machen. Eine professionelle App-Agentur ist mit diesen Richtlinien gut vertraut und wird Ihnen daher im Rahmen des Erstgesprächs mitteilen, ob die Idee umsetzbar ist, oder ggf. Konzeptanpassungen vorgenommen werden müssen. Schließlich ist es besser, wenn mögliche Richtlinienverstöße vor Beginn der Entwicklung aufgedeckt werden, um große Kosten und spätere Enttäuschung zu vermeiden.

Auch wenn Sie eventuell kein großes technisches Verständnis haben, sollten Sie zumindest einmal innerlich die vollständige User Journey Ihrer App visualisieren, um zu sehen, ob es eventuell an manchen Punkten noch zu technischen Machbarkeitsfragen kommt. Ob und in welchem Rahmen eine App am Ende tatsächlich technisch umsetzbar ist beantwortet Ihnen natürlich Ihr Entwickler – es lohnt sich aber, wenn Sie bereits vor der Kontaktaufnahme einen groben Überblick über die möglichen Eigenheiten Ihrer App aus Nutzerperspektive haben.

Native, Hybrid, oder doch Web App?

Die Möglichkeiten, wie eine App entwickelt werden kann, haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Das ist nicht zuletzt auch positiv für Sie: Mussten Apps früher zwangsläufig nativ für alle gewünschten Betriebssysteme separat entwickelt werden, ist es heute mittels Technologien wie Hybrid Apps möglich, eine App in einem Bruchteil der Zeit und mit einem weitaus kleineren Budget entwickeln zu lassen. Doch nicht jede App eignet sich für die Entwicklung als Hybrid App. Doch fangen wir – ohne zu tief in Details zu versinken – von vorne an:

Native Apps

Als native App bezeichnet man eine App, welche speziell für ein Betriebssystem, beispielsweise iOS, entwickelt wurde. Eine App, die nativ für iOS entwickelt wurde, funktioniert nicht auf Android. Soll die App auch für Android-Nutzer angeboten werden, muss sie daher zwei Mal entwickelt werden. Im Vergleich zu Hybrid oder Web Apps ist das erstmal ein gigantischer Nachteil (siehe weiter unten) – doch native Apps haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Insbesondere bei Apps, welche stark auf Performanz angewiesen sind, bietet sich die Entwicklung als native App an. Nur so kann eine App zu 100% passgenau auf das jeweilige Betriebssystem zugeschnitten werden. Der Code Ihrer App läuft ohne Zwischenebene und kommuniziert direkt mit dem Betriebssystem. Nativ entwickelte Apps sind daher mit Abstand die schnellsten und performantesten (solang der Entwickler weiß, was er tut! ¯\_(ツ)_/¯). Trotz alledem machen native Apps mit ebenso großem Abstand den kleinsten Teil der Apps aus, die unsere App-Agentur verlassen.

Web Apps

Als Web App wird grundsätzlich erstmal eine App bezeichnet, die im Web läuft. Eine solche muss nicht unbedingt über den App Store für Smartphones vertrieben werden. Rufen Sie beispielsweise twitter.com auf Ihrem Computer auf, nutzen Sie eine Web App. Soll eine App völlig unabhängig vom verwendeten Gerät funktionieren und braucht keinen Zugriff auf bestimmte Smartphone-Funktionen wie Push-Benachrichtigungen und Hintergrundaktionen, so ist eine Web App eine durchaus vernünftige Wahl. Nutzer können diese von quasi jedem Gerät aus verwenden.

Es ist theoretisch auch möglich, eine Web App als mobile App zu "verpacken" und so über den App Store zu vertreiben. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Während dies lange Zeit (bevor es hybride Apps gab) gängige Praxis war, um die verhältnismäßig hohen Entwicklungskosten nativer Apps zu vermeiden, so sind verpackte Web Apps in den beiden großen App Stores heutzutage prinzipiell unerwünscht. Eine Mobile App, die einfach einen Webbrowser mit einer Web App anzeigt, können Sie somit bis auf sehr wenige Ausnahmen nicht im App Store veröffentlichen. Und auch sonst raten wir von so einem Unterfangen grundsätzlich ab: Dadurch, dass die App schlussendlich in einem einfachen Webbrowser läuft, ist die Performanz verglichen zu den anderen Optionen unheimlich schlecht. Eine solche App kann selbst ein Laie klar von einer für Smartphones korrekt optimierten Native App oder Hybrid App unterscheiden.

Um dies noch einmal zu verdeutlichen: All dies trifft natürlich nicht zu, wenn Sie nicht planen, die App im App Store zu vertreiben. Möchten Sie die App bewusst im Web Browser laufen lassen und nehmen gewisse Einschränkungen wie fehlende Hardwarefunktionen und niedrigere Performanz auf Smartphones in Kauf, ist eine Web App eine hervorragende und nicht zuletzt sehr günstige Möglichkeit, eine App zu entwickeln.

Hybrid Apps

Geht es um Smartphone-Apps, sind Hybrid Apps mit großem Abstand die Art von Apps, die wir als Agentur am meisten entwickeln. Nicht ohne Grund: Hybrid Apps kombinieren die Performanz und den Zugriff auf Hardware-Funktionen nativer Apps mit der einfachen und kostengünstigen Entwicklung von Web Apps. Hybrid Apps werden nur einmal entwickelt und können dann zu einer nativen App für beide großen Smartphone-Betriebssysteme (iOS und Android) "umgewandelt" werden. Diese Technologie ist schon lange nicht mehr in ihren Kinderschuhen: Hybrid Apps, die mit modernen Frameworks wie React Native oder Flutter entwickelt werden, sind kaum von "echten" nativen Apps zu unterscheiden. Auch ist es problemlos möglich, quasi jede Betriebssystemfunktionalität und jedes Hardware Feature moderner Smartphones zu nutzen. Auch wenn native Apps bei der Performanz nach wie vor die Nase etwas weiter vorne haben, ist der Unterschied bei weit über 90% von Apps nicht zu erkennen. Über unseren Agenturfavoriten, React Native, haben wir einen umfassenden Beitrag samt Vor- und Nachteilen für Sie geschrieben.

In einem unverbindlichen Erstgespräch beraten wir Sie bezüglich dieser Frage tiefgreifend – allerdings ist es sinnvoll, wenn Sie sich schon vorab darüber Gedanken machen. Wo möchte ich meine App überhaupt vertreiben? Im App Store, oder reicht eine Web App? Benötigt meine App Zugang zu bestimmten Hardware-Funktionen wie GPS? Werden komplexe Rechnungen angestellt, die ein hohes Maß an Performanz benötigen? Wenn Sie zu diesen Fragen bereits einen groben Überblick haben, hilft dies dem Entwickler bei der Einschätzung Ihres Projekts ungemein.

Geld, Erfolg und Macht

Unter dieser reißerischen Überschrift sollen Sie sich hauptsächlich zwei Fragen, die Sie sich stellen sollten, vorstellen:

  1. Wie wird meine App erfolgreich bzw. wie bringe ich Nutzer dazu, sie zu verwenden?
  2. Wie verdiene ich mit meiner App Geld?

Auch wenn es natürlich nicht immer ums Geld verdienen gehen muss, sondern Sie vielleicht einfach ein Herzensprojekt umsetzen wollen: Die Entwicklung einer App ist oft ein kostspieliges Unterfangen und Sie sollten sich überlegen, ob und wie Sie zumindest die Kosten dafür wieder reinholen können. Möglichkeiten dafür gibt es nahezu unendlich. Von mehr oder wenigen "universellen" Möglichkeiten wie Bannerwerbung können oft auch digitale Produkte und Abonnements (Premium-Features) eine wichtige Rolle spielen. Und auch wenn Sie vom Konzept Ihrer App vermutlich vollends überzeugt sind, reicht eine gute Idee leider in den wenigsten Fällen aus: Nutzer müssen Ihre App auch finden und langfristig an diese gebunden werden. Dies macht völlig neue Sparten auf, zu denen Sie im Erstgespräch mit Ihrer App-Agentur umfassend beraten werden. Auch hier lohnt es sich jedoch, das Konzept bereits weitestgehend ausgearbeitet zu haben und auch für die Zeit nach der Entwicklung einen Plan auf Lager zu haben, wie die App an Frau und Mann kommt.

Ablauf der Entwicklung

Die Chance ist hoch, dass es sich bei Ihrer App-Idee um Ihr erstes Projekt dieser Art handelt. Es gibt also unzählige neue Dinge, die es zu wissen gibt. Vielleicht fragen Sie sich daher, wie der Ablauf bei der Entwicklung einer App konkret aussieht.

Vor Beginn der eigentlichen Entwicklung wird zunächst im Rahmen eines Erstgesprächs das Konzept besprochen und zusammen perfektioniert. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die individuellen Herausforderungen in Ihrem Projekt geworfen und Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Ist das Konzept wasserdicht, erhalten Sie ein Angebot. Je nachdem, ob Sie bereits ein App Design haben oder nicht, Hilfe bei der Veröffentlichung benötigen usw. umfasst dieses Angebot verschiedenste Dienstleistungen. Anschließend geht es – sollte ein solches noch nicht vorliegen – an das Design der App. Hierbei werden in aller Regel zunächst Wireframes, also sehr grobe Skizzen, der App angefertigt. Hierbei soll es zunächst um das grobe Layout und die User Journey, wie Nutzer also durch die App navigieren, gehen. Daraus kann im Anschluss ein fertiges UI Design entstehen. Der Designer steht dabei in engem Austausch mit Ihnen um sicher zu stellen, dass die App vollends Ihren Anforderungen und Wünschen entspricht. Ist auch das UI Design fertig, kommt es für gewöhnlich noch zu einem Kickoff Meeting, in welchem alle noch offenen Fragen und der weitere, konkrete Ablauf besprochen werden.

Ist alles geplant und besprochen, kann die tatsächliche Entwicklung beginnen. Hierbei wird meist in sogenannten "Sprints" gearbeitet: Ein bestimmter Teil an Funktionen bzw. To-Dos werden so in eine Zeitraum von beispielsweise 14 Tagen abgearbeitet. Am Ende eines solchen Sprints kommt es dann zu einem Sprint Review, bei welchem die Beteiligten die Ergebnisse des Sprints zusammen bewerten und die Aufgaben für den nächsten Sprint eruieren. So entsteht Ihre App Stück für Stück und Sie können den Verlauf hautnah mitverfolgen. Ist die Entwicklung der App an einem bestimmten Punkt angelangt, wird Ihnen eine Testversion bereitgestellt. Hierbei wird die App noch nicht über den App Store vertrieben, sondern über dafür vorgesehene Testprogramme, mit welchen Sie die Vorabversion Ihrer App auf Ihr Gerät installieren können.

Am Ende der erfolgreichen Entwicklung steht dann die Veröffentlichung. Neben der App selbst gehören hier noch zahlreiche weitere Informationen, wie Beschreibungen, Screenshots und Metainformationen dazu. Auch hier lohnt es sich, mit einer erfahrenen Agentur zusammen zu arbeiten, die Ihnen bereits während der Konzeptionierung und Entwicklung sagen kann, was neben der App erforderlich ist, um Ihre persönliche App erfolgreich veröffentlichen zu können.

App entwickeln lassen: Fazit

In diesem Beitrag wurden Sie vermutlich mit neuen Informationen regelrecht überschwemmt. Haben Sie jedoch keine Sorge: Ein professioneller App-Entwickler bzw. App-Agentur wird Sie bei jedem Schritt der App-Entwicklung an die Hand nehmen. Nur so ist eine erfolgreiche Entwicklung und Veröffentlichung möglich. Wollen Sie Ihrem Dienstleister jedoch etwas Arbeit abnehmen und für klarere Strukturen sorgen, lohnt es sich, sich auf die in diesem Artikel beschriebenen Fragen vorzubereiten.