Kuatsu Logo
← Zurück zum Blog
4. Januar 2024 5 Minuten Lesezeit

Wie veröffentlicht man eigentlich eine App im App Store?

Dekoratives Foto eines an die Wand gelehnten iPhone 14 Pro mit geöffnetem App Store
Möchten Sie eine mobile App an potentielle Endnutzer vertreiben, führt in aller Regel kein Weg am Apple App Store und Google Play Store vorbei. Doch was bedarf es eigentlich alles, um eine App in den beiden größten App Stores listen und vertreiben zu dürfen? Und: Was kostet das Ganze? Das, und noch vieles mehr, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Wenn Sie eine App auf Ihr Smartphone herunterladen möchten, sei es ein iPhone oder ein Android-Gerät, ist die Chance hoch, dass Sie den App Store bzw. Google Play Store öffnen. Abseits von kleineren Storefronts bestimmter Smartphone-Hersteller wie Huawei haben diese beiden großen Stores nämlich seit jeher faktisch ein Duopol auf den App-Markt. An ihnen führt beim Herunterladen einer Mobile App quasi kein Weg vorbei. Auf Android-Geräten gibt es zwar theoretisch die Möglichkeit, Apps direkt aus dem Internet (außerhalb des Google Play Stores oder anderer geschlossener Ökosysteme) zu beziehen und zu installieren, das geht jedoch mit einer Öffnung von Sicherheitsbeschränkungen auf dem Gerät einher. Und auch wenn sich Apple derzeit aufgrund neuer EU-Vorschriften auf eine ähnliche Öffnung von iOS vorbereitet, landen die meisten Nutzer doch immer wieder im App Store. Sprich: Möchten Sie eine App für Endnutzer veröffentlichen und bestenfalls mit dieser Geld verdienen, sind Sie an die beiden großen App Stores gebunden.

Sowohl Apple als auch Google stellen umfassende Anforderungen an zu veröffentlichende Apps. Möchten Sie eine App veröffentlichen, sind Sie also durch die Marktsituation nicht nur an die beiden großen Player gebunden, sondern haben sich auch an deren Spielregeln zu halten. Beide Konzerne prüfen jede einzelne App bei Neuveröffentlichung sowie quasi jedem eingereichten Update genau. Erfahrungsgemäß ist Google weitaus nachlässiger bei diesen Prüfungen, Apple hingegen weitaus strikter, wodurch es insbesondere im Apple App Store auch mal zwei oder gar drei Anläufe brauchen kann, bis eine App akzeptiert wird. Nicht zuletzt deshalb weist der Google Play Store fast doppelt so viele Apps wie der App Store auf. Das heißt aber nicht, dass Google den Entwicklern einen Freifahrtschein an die Hand gibt. Auch hier müssen bestimmte Richtlinien eingehalten werden, um keine (womöglich sogar dauerhafte) Ablehnung der App zu gefährden.
Daher sollte der Entwicklungs- und Veröffentlichungsprozess einer App bestenfalls durch eine in diesem Bereich erfahrene Agentur erfolgen. Zur Einordnung: Die App Store Review Guidelines von Apple schlagen mit nahezu 15.000 Wörtern zu Buche und umfassen jedes kleinste Detail von Design-Anforderungen über technische Gepflogenheiten bis hin zu konzeptionellen Einschränkungen. Insbesondere bei der ersten, eigenen App ist es leicht, über eine der zahlreichen Regeln zu stolpern. Die Guidelines müssen nicht nur während der Entwicklung und Veröffentlichung beachtet werden, sondern bereits in die Konzeptionierung der App einfließen.

Ohne Frage: Der Design- und Entwicklungsprozess ist bei einer App natürlich mit den höchsten Kosten verbunden. Nichtsdestotrotz sollten Sie bei Ihren Kalkulationen die Kosten für die Veröffentlichung in den beiden App Stores nicht außer Acht lassen. Auch hier unterscheiden sich die Ansätze von Apple und Google stark. Während Google auf eine einmalige Registrierungsgebühr von 25 USD für Entwickler setzt, womit sämtliche Veröffentlichungen im Google Play Store und andere Annehmlichkeiten abgegolten sind, greift Apple tiefer in die Tasche. Bei Apple wird eine jährliche Gebühr von 99€ fällig, um das App Store Konto aktiv zu halten. Wird die Gebühr nicht weitergezahlt, wird das Konto und damit die Platzierung der eigenen App im App Store deaktiviert.
Nur bei der Registrierungsgebühr bleibt es jedoch leider nicht – zumindest, wenn Sie planen, mit Ihrer App Geld zu verdienen. Hier greifen sowohl Apple als auch Google erneut in die Taschen der Entwickler. Während Google an einer mehr oder weniger festen Gebühr von 30% auf alle In-App-Käufe festhält, bietet Apple auf Antrag die Möglichkeit, die Gebühren (welche sonst ebenfalls 30% betragen) bis zu einem Höchstumsatz von 1 Millionen USD auf "nur" 15% reduziert zu bekommen (hierzu gleich mehr). Auch hier gibt es in beiden Stores diverse Sonderregelungen, beispielsweise bei Erreichen einer bestimmten Mindestdauer eines Abonnements.
Insbesondere bei Apple gibt es für bestimmte Unternehmensformen und -größen Möglichkeiten, die Registrierungsgebühr und/oder die Gebühren für In-App-Käufe erlassen oder reduziert zu bekommen. Dies trifft beispielsweise auf gemeinnützige Organisationen zu. Auch hier sollten Sie sich bestenfalls von einer erfahrenen Agentur beraten lassen, da die Formulare zum Teil (vermutlich bewusst) schwer auffindbar sind und der Prozess langwierig ist. Wir haben diesen Vorgang bereits bei mehreren Kunden erfolgreich begleitet – sprechen Sie uns also gerne an.

Während die Registrierungsgebühren (bis auf einige Ausnahmen, wie oben beschrieben) quasi in Stein gemeißelt sind, da die App sonst nun mal nicht an interessierte Nutzer kommt, könnte man meinen, die Gebühren für In-App-Käufe ließen sich leicht umgehen. Nicht wenige Publisher sind auf die Idee gekommen, einfach eigene Abrechnungssysteme – seien das Kreditkarten, PayPal, oder sonstige – in die App einzubauen und die Gebühren in Höhe von 30% zu umgehen. Hier stößt man leider nur in aller Regel wieder auf die App Guidelines beider Stores. Für die allermeisten App-Arten ist das Implementieren eigener Abrechnungssysteme zum "Schutze der Nutzer" (sic!) nicht erlaubt. Hiervon ausgenommen sind bestimmte Geschäftsmodelle wie Liefer-Apps.
Vielleicht ist Ihnen, wenn Sie Spotify nutzen, schonmal aufgefallen, dass Sie in deren App kein Premium-Abonnement erwerben können. Wegen eben dieser Vorschrift und der hohen Gebühren hat Spotify diese Funktion nämlich bewusst aus der eigenen App entfernt. Möchten Nutzer ein Premium-Abonnement erwerben, muss dies über die Webseite von Spotify geschehen. Die Richtlinien des App Stores gehen hier sogar so weit, dass es untersagt ist, Nutzer darauf hinzuweisen, dass ein Abonnement auf der Webseite erworben werden kann. Diese Praxis ist derzeit auf EU-Ebene heißes Gesprächsthema und wird früher oder später seitens Apple und Google vermutlich gelockert werden müssen. Bis dahin gilt jedoch: Sind Sie nicht gerade Spotify und können es sich aufgrund Ihrer Marktposition erlauben, Ihre Produkte nur außerhalb der App zu vertreiben, würden wir von einem solchen Schritt abraten. Die verlorene Menge zahlender Nutzer wird größer sein als mögliche Gewinnsteigerungen durch das Umgehen der Gebühren.

Mit der erfolgreichen Veröffentlichung der App ist die Arbeit noch nicht getan: Sowohl Apple als auch Google erneuern ihre Richtlinien regelmäßig und setzen auch bestehenden Apps Fristen, um diese einzuhalten. Eine dauerhafte App-Wartung ist für jedes ernstzunehmende App-Projekt daher unerlässlich. Auch müssen Apps müssen auf neue Betriebssystemversionen, Bildschirmgrößen usw. aktualisiert werden. Als erfahrene und vor allem rein auf App-Entwicklung spezialisierte Agentur betreuen wir Sie bei diesem Prozess selbstverständlich von A bis Z und zeigen Ihnen in einem unverbindlichen Erstgespräch die dahingehenden Herausforderungen bei Ihrem Projekt auf. Sind Sie also auf der Suche nach einer professionellen App-Agentur in Frankfurt oder remote, sprechen Sie uns gerne an.