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13. Januar 2022 3 Minuten Lesezeit

4 Vorteile von hybriden Apps

Foto einer geöffneten App auf einem iPhone vor einem bunten Hintergrund
Bei der Entwicklung bzw. Planung einer neuen App stoßen die meisten schnell auf eine Frage: Hybrid oder nativ? Die meisten Apps sollen auf mehreren Systemen gleichzeitig laufen, meist iOS, Android und gegebenenfalls als Web App. Daher sollte man unbedingt die Vorteile, aber auch Nachteile sowie die Einsatzzwecke dieser beiden Ansätze verstehen. Beide dieser Herangehensweisen erfüllen ihren eigenen Zweck und passen für unterschiedliche Projekte. Wieso wir im Kundengespräch jedoch für die meisten Anwendungszwecke die Entwicklung einer hybriden App (oft auch cross-platform genannt und nicht zu verwechseln mit WebView Apps) empfehlen, möchten wir hier anhand von vier Vorteilen eben dieser aufzeigen.

Der größte Vorteil von hybriden Apps war es schon immer, dass nur eine einzige Codebase entwickelt und verwaltet werden muss. Während bei der nativen App-Entwicklung für jedes zu unterstützende System eine eigene App programmiert werden muss, verfolgt die hybride Entwicklung einen Universalansatz. Es wird nur eine einzige App geschrieben, welche anschließend in eine native App kompiliert wird um so auf den gängigen Systemen zu laufen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sowohl am Budget als auch der benötigten Arbeitszeit für die Entwicklung kann mächtig gespart werden. Anstatt mehrere Entwickler an verschiedenen Systemen arbeiten zu lassen, kann oft ein einziges Entwicklungsteam die Programmierung für alle Systeme im Raketentempo vornehmen.
Dieser Vorteil ergibt sich nicht nur bei der ersten Entwicklung, sondern auch im weiteren Verlauf. Wenn neue Funktionen hinzugefügt oder die App anderweitig gewartet werden soll, sind Anpassungen binnen weniger Arbeitsstunden erledigt und auf allen Systemen gleichzeitig einsatzbereit. Dies spart nicht nur Kosten, sondern ist auch für die Nutzer umso erfreulicher.

Vor nicht allzu langer Zeit standen hybride Apps noch massiv in Verruf. Zu diesen Zeiten entstand gerade das noch heute sehr populäre Ionic Framework, welches eines der Vorreiter in seinem Bereich war. Leider hatten Apps, die damals auf diese Art und Weise programmiert wurden, ein massives Problem: Performance. Selbst für den Laien war es einfach, zu erkennen, dass eine App nicht für das jeweilige System optimiert war. Grafikfehler, Stotterer und Abstürze gehörten zur Tagesordnung.
Inzwischen eilen hybride Apps, und die Frameworks in denen sie programmiert sind wie React Native, ihrem Ruf jedoch meilenweit voraus. Performance-Probleme gibt es inzwischen kaum noch. Ganz im Gegenteil erreichen diese sogar nahezu ähnliche Geschwindigkeiten wie rein native Apps. Der Nutzer kann in den meisten Fällen keinen Unterschied mehr feststellen. Dadurch setzen sie sich sehr stark von sogenannten WebView Apps ab, welche noch immer mit selbigen Problemen zu kämpfen haben. WebView Apps unterscheiden sich von hybriden Apps, welche zu nativen Apps kompiliert und optimiert werden, dadurch, dass diese einfach gesagt nur eine Webseite in einem Webbrowser, welcher in eine App verpackt wurde, anzeigen. Ein solcher Ansatz kann nie die Geschwindigkeit und Nutzererfahrung nativer und hybrider Apps erreichen. Auch hat ein solcher Ansatz das Problem, dass viele Systemfunktionalitäten wie der Nutzerstandort oder Push-Benachrichtigungen nicht verwendet werden können. Bei einer hybriden App ist dies hingegen kein Problem. Heutzutage lässt sich sagen, dass alles, was mit einer nativen App entwickelt werden kann, auch mit einer hybriden App umsetzbar ist.

Dieser Punkt geht Hand in Hand mit dem vorherigen Punkt. Durch die nahezu native Performance hybrider Apps und der Möglichkeit, System-APIs wie Apple Health, HomeKit oder ähnliche einzubauen, ergibt sich eine fantastische Nutzererfahrung. Und selbst wenn eine Systemfunktionalität mal nicht von Haus aus vom verwendeten Framework verwendet wird, ist es für einen erfahrenen Entwickler möglich, diese mit relativ wenig Aufwand nachzurüsten.

In diesem Punkt stellen wir die hybride App weniger in den Vergleich zur nativen App, sondern viel mehr zum „kleinen Bruder“ – der WebView App. Der Kernvorteil gegenüber einer solchen liegt nämlich darin, dass die App unabhängig von einer bestehenden Internetverbindung genutzt werden kann. Die App ist mitsamt allen benötigten Funktionalitäten auf dem Gerät des Nutzers installiert und muss sich daher nicht bei jedem Öffnen neu laden.
Zugegeben: Durch cleveren Einsatz von Caching können viele Web Apps inzwischen auch offline laufen (man spricht dann auch von einer PWA, also einer Progressive Web App). Oft ist es jedoch so, dass hier bestimmte Features trotz dessen nicht ohne Internetverbindung funktionieren, da diese nicht auf alle System-APIs zurückgreifen können und so oft eine dauerhafte Serververbindung benötigen. Dieses Problem gibt es beim Einsatz von hybriden Apps nicht. Auch ist die Entwicklung einer hybriden App inzwischen oft günstiger als die einer offline verfügbaren Progressive Web App.

Auch wenn wir von der hybriden App-Entwicklung absolut überzeugt sind, so eignet sie sich jedoch nicht für alle Arten von Projekten. In bestimmten Fällen macht es durchaus Sinn, native Apps für jedes zu unterstützende System zu entwickeln. Insbesondere wenn herausragende Performance wichtig für die Funktion der App ist, kann eine hybride App – trotz der sich immer weiter verbessernden Performanz dieser – vielleicht nicht mehr mithalten.